Der Bildaufbau und die Komposition meiner Arbeiten steht vielfach in direktem Bezug zu den Romantikern und Früh-Impressionisten C.D. FRIEDRICH und WILLIAM TURNER, die mich in meinem bisherigen künstlerischen Schaffen schon früh stark beeinflussten.
Durch die Monumentalität (Überdimensionalität) der Bilder und die darin teils fokussierten aber verhältnismäßig klein erscheinenden Menschen, Tiere oder Gegenstände versuche ich eine Nähe zu schaffen zu den Landschaftsmalern des 19 Jhd. wie z.B. CLAUDE LORAIN oder NICOLAS POUSSIN, die ihre Figuren oft in Landschaften stellten, um den Szenen Maßstäblichkeit zu verleihen.
Die bewusst eingesetzte Unschärfe setze ich als charakteristisches, impressionistisches Stilmittel ein. Hierdurch reflektiere ich grundsätzliche Sichtweisen von WILLIAM JOHN NEWTON bzw. GEORGE DAVISON im Rahmen der Pikturalismusdiskussion um das Ende des 19. Jahrhunderts.
Überdies entsteht die Unschärfe aus einem physischen Prozess beim Fotografieren, in dem ich aktiv - und teils aggressiv - die Bildbelichtung der Kamera durch Reißen und Schwenken beeinflusse.
Stärker jedoch ziele ich durch die Darstellung großflächiger, unscharfer (dynamisierter) Bildbereiche auf eine Emotionalisierung der Betrachter ab, wie sie großflächige Werbeplakate oft suggerieren. Die gezielt eingesetzte Unschärfe transzendiert hierbei das Wirkliche: aus Erkennbarem wird Erahnbares - ein Spiel zwischen Bekanntem und Erlebtem - mit dem Ziel, im Spiegel des Unterbewusstseins ganz eigenen Interpretationen und Emotionen zuzulassen.
Dieses emotionale Erleben wird durch das gewählte Panoramaformat der Arbeiten zusätzlich verstärkt und findet wahrscheinlich in meinem Studium (mit Schwerpunkt Film und Video) seinen Ursprung. Daneben ist wohl aber die Visualisierung des Verdichtens und Konservierens von "Zeit" eine weitere Besonderheit der Arbeiten.